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Gesundheitsprojekt „WÜRDE STATT STRESS! (WÜST)“

solidarische gesundheitsförderung durch kompetente erwerbsarbeitslose

in vier gesundheitszirkeln, in interviews und im rahmen einer online-befragung befassten wir uns mit den fragen:

was ist an arbeitslosigkeit gesund?
was macht krank?
welche verbesserungen könnten wir uns vorstellen?

die erste frage irritiert – ist aber besonders wichtig, wenn wir aus der defensive heraus kommen wollen. zum zweiten punkt überraschte, wie massiv die ängste vor dem ams sind, wie belastend die „maßnahmen“. die lösungsvorschläge sind entsprechend vielfältig.
auf einer „arbeitslosenkonferenz“ gab es nicht nur gesunde „suppen für ein gutes leben“ und möglichkeiten zum austausch, es wurden auch die zwischenergebnisse rege diskutiert und in form des WÜST-theaters konnte sogar über den arbeitslosenstress viel gelacht werden.

dieses projekt lief von märz 2010 bis februar 2011 und hat unseren umgang mit dem (nahenden) ende der regulären erwerbsarbeit nachhaltig beeinflusst.

DIE ERGEBNISSE

stehen zum Download bereit:

GESUNDHEITSZIRKEL  (GZ)

es fanden 4 gesundheitszirkel mit jeweils 4 moderierten treffen statt. beteiligt waren 28 akteurInnen.  ihre (geclusterten) überlegungen zu den 3 fragen sind beeindruckend.
darüber hinaus gab es viele treffen zu diversen themen. im vordergrund standen die eigenen ressourcen, aber auch allgemeine gesundheitsfragen wurden behandelt, die befragungsergebnisse wurden diskutiert, referentinnen aus arbeitsmarktbezogenen einrichtungen wurden gehört u.v.a.m

RECHERCHEN
die GZ-akteurInnen führten recherchen in ihrem umfeld durch. es wurden 132 gespräche geführt.

ONLINE-BEFRAGUNG
die online-befragung wurde von den „aktiven arbeitslosen“ organisiert. es beteiligten sich 228 personen. zur auswertung gibt es auch eine Kurzversion.

WÜST – GESAMTAUSWERTUNG 
ergänzend: ein referat,
eine kurzversion
und eine zusammenfassung der ergebnisse – WÜST auf einen blick

WÜST AM PRÜFSTAND DER WISSENSCHAFT
maria hintersteiner hat als expertin für forschungen zum thema arbeitslosigkeit einen kommentar verfasst.

 

WÜST – EVALUATION

die grazer initiative AMSEL hat das gesundheitsprojekt evaluiert: Endbericht

 

WÜST – THEATER  „los such arbeit“

das stück „los such arbeit“ entstand als künstlerische auswertung des gesundheitsprojektes „würde statt stress!“

die künstlerInnengruppe, bestehend aus maren rahmann (schauspielerin, regisseurin), gundi soyka (GZ-akteurIn, flötistin und performerin) und franz sramek (GZ-akteur und performer), kombinierte musik (eigene lieder und texte von jura soyfer) mit einem AMS-würfelspiel, das die hürden für männliche und weibliche joblose darstellt. das würfeln unterstreicht die nicht-kalkulierbarkeit, die pointierten formulierungen ermöglichen, auch über schwere belastungen zu lachen, so dass die vorstellung einen ausgesprochen befreienden charakter hat.

dazu die reflexion einer schauspielerin – sie sieht persoenliche und politische seiten in diesem stueck verbunden….

es gab mehrere sehr gelungene aufführungen des stücks, etwa im rahmen von „F 13“ (freitag, der 13. mai), eine vieldiskutierte beim 20-jahresfest der frauenberatung waldviertel und eine vorstellung im rahmen der „woche des grundeinkommens“. in graz sorgte die theatergruppe mit einer variation des stücks für einen anregenden abschluss der tagung „gesunder bezirk gries – gesundheit für alle“.

das utopietheater trat auch beim grundeinkommenskongress in münchen auf – mit großem erfolg – sowie bei der messe für arbeit und arbeitslosigkeit im rahmen der WIENWOCHE.

anfragen für weitere vorstellungen:  Gundi Soyka 

videos

http://www.youtube.com/watch?v=Hd8JMggaEdM&feature=youtu.be (aufführung münchen)

http://www.youtube.com/watch?v=by_UqGBR6ms&feature=iv&annotation_id=annotation_485105  (aufführung wien)

 

EINE INITIATIVE …

der „tu was!pass“

einen kulturpass für arbeitslose gibt es bereits. akteur_innen vom projekt WÜST griffen einen vorschlag aus der umfrage auf und initiietren den tu was!pass, um lust auf bewegung zu machen.
damit können sport- und bewegungssemesterkurse, die auf der homepage verzeichnet sind, kostenlos besucht werden. einstieg jederzeit möglich!
verein bewegungshunger
www.bewegungshunger.info

Tel. 01 8106022 Mo-Do: 11-15 Uhr
wenn sie ein geringes einkommen haben, holen sie sich den pass!
sie können damit verschiedene fitness- und bewegungsangebote nutzen.

 

LINKS zu den beteiligten initiativen

AMSEL: http://www.amsel-org.info/
Aktive Arbeitslose: http://www.aktive-arbeitslose.at/
AMSAND: http://amsand.net/
Sinnvoll tätig sein: http://www.sinnvolltaetigsein.at/
Zum alten Eisen: http://www.zum-alten-eisen.at/
Survival-Club: frauengruppe mit treffen im amerlinghaus – siehe programm amerlinghaus

 

 

FINANZIERUNG

das projekt wurde aus mitteln des fonds gesundes österreich und der MA7 wienKultur finanziert.
ene mitfinanzierung wurde abgelehnt von AMS NÖ, AMS Stmk, AMS Wien, bmask, Land Stmk. und Wr. Gesundheitsförderung.
AK und ÖGB haben auf die förderanfrage nicht reagiert.
die auf allen unseren veröffentlichungen angegebene mitfinanzierung durch die FFG fand nicht statt. die FFG verweigerte die auszahlung des innovationsschecks an die forschungseinrichtung, die die tools für die evaluation erstellt hat.

 

 

NACHTRÄGE

  • die volksanwaltschaft bezieht sich im jahresbericht 2012 auf die ergbenisse von „würde statt stress“: auf s. 104 heißt es „Die VA möchte an dieser Stelle ausdrücklich auf eine Studie hinweisen, die unter dem Titel „Würde statt Stress!“ von Arbeitslosen-Initiativen erstellt wurde. Im Rahmen der Erstellung wurde ein Diskussionsprozess unter von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen auf betont sachlicher Ebene in Gang gesetzt und wurden Befragungen von Betroffenen durchgeführt. Konkret zeigte sich dabei, dass speziell die Verpflichtung, als sinnlos empfundene Kurse machen zu müssen, einen wesentlichen Stressfaktor darstellt. Wiedereingliederungsmaßnahmen werden vielfach nicht als Hilfe und Unterstützung, sondern als Belastung und teilweise auch als Willkür beschrieben….“
    http://volksanwaltschaft.gv.at/downloads/q3at/PB-Bericht%202012.pdf
  • ein aktivist hat einen interessanten vorschlag

http://aktive-arbeitslose.at/download/beyond_marienthal.pdf

  • referat bei der fgö-konferenz „chancengerchtigkeit fördern. strategien und modelle intersektoraler zusammenarbeit“.  der tagungsband enthält folgende  „Handlungsempfehlungen:
    1.
    Einführung einer Arbeitslosen-Anwaltschaft (entsprechend Patientenanwaltschaft).
    2.
    Ein bundesweiter Prozess (vgl. „Invalidität im Wandel“, „Netzwerk Arbeit und Alter“) ist zu initiieren, in dem z.B. Pilotversuche/ mutige Modelle (Abschaffung vom AMS-Sanktionen pilothaft in einem Bundesland und Evaluierung der Auswirkungen auf Vermittlungsquoten und Wohlbefinden der Kund/innen) entwickelt und erprobt werden können.
    3.

    Gesundheit sollte im Mittelpunkt stehen (weg vom Präventionsdenken).“

http://fgoe.org/sites/fgoe.org/files/2017-10/2013-06-06.pdf (seite 31)