wir werden zunehmend skeptischer, wenn wir partizipieren sollen, vielleicht gefördert werden – damit wir „aktiv altern“.
mobilisierung (körperliche bewegung, gedächtnistraining etc) und vor allem ehrenamtliche betätigung sollen unserem dasein wieder sinn geben?
dafür sind wir erst einmal als nicht-aktiv dargestellt worden. da wurde unterstellt, wir suchten und fänden keinen sinn. …
oder womöglich gar, die von uns gewählte form des alterns hätte keinen sinn, sodass ihm einer gegeben werden muss?
die aktivierungsforderung richtet sich an die wenig betuchten.
die reichen und die formal hoch gebildeten alten werden ja längst als „aktive“ – nämlich als konsument*innen umworben. kaufende und reisende zu sein erspart das sinngerede.
menschen sind bekanntlich verschieden, auch die nicht-reichen, die wenig konsumierenden: manche von uns sind sowieso auch in der nachberuflichen zeit höchst aktiv, manche versuchen ihre nicht so üppige pension mit jobs aufzubessern, andere sind anders aktiv, wieder andere stehen für allerlei zur verfügung und einige genießen mehr und mehr, frönen der muße, entdecken allerhand…
lassen wir uns vor den karren der freiwilligenarbeit spannen, wo der sozialstaat spart?
oder bestimmen wir selbst, wie wir zusammen leben und unseren lebensraum gestalten wollen? … wie wir sorgearbeit machen und politisch wirksam werden?
wir verfolgen die von silke van dyk gestellte frage: sind die jungen alten die neuen frauen?
der feminismus zeigt bekanntlich wirkung: frauen übernehmen nimmer bereitwillig und überall die unbezahlte arbeit.
→ die muttertagsreden von der ach so sinnvollen, wichtigen, „unbezahlbaren“ arbeit wurden umgeschrieben: die aktivierung von uns alten gibt angeblich unserem leben sinn, hält uns gesund und bringt uns wert-schätzung. (ja, unser wert soll weiter anhand unserer leistung geschätzt werden.)
aktiv sein ist das gegenteil von aktivierung, das haben wir schon in unserem arbeitslosenprojekt gelernt! s. „würde statt stress“
somit zeigen wir die würde-karte jetzt noch einmal anders!
und wir bleiben dabei:
care don’t scare!
weil füreinander-sorgen und selbst-sorge zusammen gehören!